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Persönlichkeitstests im Überblick – vom Online‑Eisbrecher bis zum wissenschaft­lich fundierten Assessment



Persönlichkeitsprofile helfen dabei, sich selbst besser zu verstehen, Team­kommunikation zu verfeinern und Führungs­arbeit gezielt anzupassen. Doch der Markt ist voll von Tests, die auf sehr unterschiedlichen Theorien beruhen. Der folgende Leitfaden erklärt die bekanntesten Verfahren, verlinkt zu weiterführenden Informationen und zeigt jeweils ausgewogene Vor‑ und Nachteile auf. Zum Schluss erfährst du, weshalb wir bei Lemin auf die Kombination aus Big Five und Dunkler Triade setzen und wie sich daraus ein besonders präzises Coaching‑Instrument ableiten lässt.


1. 16Personalities (MBTI‑Derivat)

KurzportraitDas kostenlose Online‑Tool führt die vier MBTI‑Dichotomien (Introversion/Extraversion u. a.) fort und ergänzt sie um eine Identitäts­dimension – Assertive (A) vs. Turbulent (T). So entstehen 16 Typen mit griffigen Namens­etiketten wie „Architekt (INTJ‑A)“. 16Personalities16Personalities

Stärken

  • sehr schnelle Durchführung (≈ 12 min)

  • ansprechend gestaltete Ergebnisberichte – ideal als Gesprächs­starter im Team

Schwächen

  • scharfe Ent‑oder‑Oder‑Kategorien, kaum Raum für Mittelwerte

  • geringere Test‑Retest‑Reliabilität als dimensionale Modelle



2. DISG / DISC

KurzportraitDISC ordnet Verhalten vier Grundstilen zu: Dominance, Influence, Steadiness, Compliance. Viele Anbieter visualisieren sie mit den Farben Rot, Gelb, Grün und Blau. Discprofile.comCrystal

Stärken

  • leicht verständlich, deshalb oft im Vertrieb und Kunden­service im Einsatz

  • liefert rasch eine gemeinsame Sprache für Konflikt­klärung

Schwächen

  • beschreibt primär sichtbares Verhalten, nicht innere Motive

  • begrenzte Prognosekraft für Leistungs‑ oder Karriere­erfolg



3. Enneagramm

KurzportraitNeun Grundmuster – ergänzt durch „Flügel“ und Entwicklungs­pfade – zeichnen ein tiefes, oft biografisch geprägtes Persönlichkeits­bild. The Enneagram Institute

Stärken

  • bietet reichhaltiges Vokabular für Selbst­reflexion und persönliche Narrative

  • betont potenzielle Wachstums­richtungen, nicht nur Status quo

Schwächen

  • theoretisch heterogen, wissenschaftliche Belege uneinheitlich

  • Test­qualität schwankt je nach Anbieter



4. Color Code

KurzportraitVier Kernmotive verbergen sich hinter Farben: Rot (Macht), Blau (Beziehung), Weiß (Frieden), Gelb (Spaß). Die Fragen zielen stärker auf Motive als auf Verhalten. ColorCode

Stärken

  • spielerischer Zugang, kurzweiliges Testerlebnis

  • regt an, über innere Antreiber statt äußere Rollen nachzudenken

Schwächen

  • Forschungs­stand gering, kaum Peer‑Review‑Publikationen

  • Gefahr der Übervereinfachung („Du bist eben Gelb“)



5. Predictive Index (PI)

KurzportraitEin Fragebogen erfasst vier Verhaltens­dimensionen und ordnet die Ergebnisse einem von 17 Reference Profiles zu (z. B. „Strategist“, „Altruist“). Die Software erzeugt Heatmaps für Team‑Zusammen­stellungen. The Predictive Index

Stärken

  • große Benchmark‑Datenbank, API‑Anbindung für HR‑Systeme

  • praxisnahes Matching von Job­anforderungen und Bewerber­profilen

Schwächen

  • kostenpflichtig, Lizenzmodell bindet an den Anbieter

  • Algorithmen bleiben Black‑Box; Interpretation erfordert Zertifizierung



6. Hogan Assessments (HPI | HDS | MVPI)

KurzportraitHogan bietet drei gekoppelte Fragebögen:

  • HPI (Alltags­stärken),

  • HDS (Stress‑ und Derailer‑Tendenzen),

  • MVPI (Motive und Werte). Hogan Assessments

Stärken

  • hohe Validität in Leadership‑ und Potenzial­analysen

  • unterscheidet klar zwischen „heller“ Leistungs­seite und „dunkler“ Risiko­seite

Schwächen

  • Testdauer rund 45 Minuten, hohe Kosten

  • Ergebnisberichte komplex – ohne Coaching schwer zu nutzen



7. Gallup CliftonStrengths (StrengthsFinder)

KurzportraitDer Online‑Test priorisiert 34 Talent­themen, sortiert sie in vier Domänen und stellt handlungs­relevante Insights bereit. Gallup.com

Stärken

  • konsequenter Stärken­fokus fördert Engagement und Selbst­wirksamkeit

  • kurze Bearbeitungszeit (≈ 20 Min) und direkt nutzbare Empfehlungen

Schwächen

  • Schwächen bleiben nahezu unbeachtet

  • proprietär; Skalen­struktur nicht öffentlich



8. Big Five (Five‑Factor Model)

KurzportraitMisst Persönlichkeit kontinuierlich entlang der Dimensionen Openness, Conscientiousness, Extraversion, Agreeableness und Neuroticism. Simply Psychology

Stärken

  • internationaler Gold­standard mit hoher Reliabilität

  • frei verfügbare Skalen, daher flexibel in Apps und Forschung einsetzbar

Schwächen

  • relativ breit – liefert keine direkten Hinweise auf Werte oder Motive

  • allein betrachtet blendet riskante Verhaltens­muster aus



9. Dunkle Triade

KurzportraitUmfasst die sozial unerwünschten Tendenzen Machiavellismus, Narzissmus und Psychopathie. www2.psych.ubc.caSimply Psychology

Stärken

  • deckt Risikoverhalten auf, das in klassischen Feel‑Good‑Tests verborgen bleibt

  • wertvoll in Führungskräfte‑Audits oder sicherheits­relevanten Rollen

Schwächen

  • erfordert sensiblen Umgang, sonst Stigma­gefahr

  • Selbstauskunft kann verzerrt sein (soziale Erwünschtheit)



Warum Lemin auf Big Five + Dunkle Triade setzt

  1. Komplettes Bild – Die Big Five erfassen stabile Verhaltens­präferenzen; die Dunkle Triade beleuchtet potenzielle Risiko­faktoren. Zusammen entsteht ein 360°‑Blick auf Chancen und Stolper­steine.

  2. Wissenschaft & Praxis – Beide Modelle sind gut validiert und zugleich lizenz­flexibel. So lassen sich kurze Pulse‑Umfragen und tiefgehende Manager‑Analysen gleichermaßen abbilden.

  3. Radikale Personalisierung – Unsere Coachingmomente knüpfen direkt an individuelle Stärken, Stress­muster und Werte an. Das sorgt für handlungs­orientierte Impulse statt Schubladen­denken.



Fazit

Ob du mit dem kostenlosen 16Personalities-Test spielerisch startest oder ein umfangreiches Hogan‑Assessment buchst – entscheiden ist nur der erste Schritt. Der wahre Nutzen entsteht, wenn du die Ergebnisse …

  • reflektierst,

  • konkrete Verhaltens­experimente ableitest und

  • deinen Fortschritt regelmäßig überprüfst.

So wird jeder Test vom netten Gimmick zum verlässlichen Kompass für persönliches Wachstum und erfolgreiche Teamarbeit.


FAQ


Welcher Persönlichkeitstest ist am genauesten?

Aktuelle Studien zeigen, dass das Big‑Five‑Modell – besonders in Kombination mit Risikoskalen wie der Dunklen Triade – die höchste Validität erreicht.


Kann ich mehrere Tests kombinieren?

Ja. Viele Unternehmen ergänzen typbasierte Verfahren (etwa MBTI oder DISC) mit dimensionalen Modellen wie den Big Five, um ein ganzheitliches Bild zu erhalten.




Wenn Du hierzu mehr erfahren möchtest, dann findest du hier alles weitere dazu.



 


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